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Endgültiger Abschied von Windows XP

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Als wir Windows XP 2001 vorstellten, kommunizierten Modems per ISDN oder nutzten Kanalbündelung und V92, kabelloses LAN gab es höchstens in Einzelfällen (und selbst dann war es langsam und fehleranfällig), dafür waren Token-Ring- und Koax-Verbindungen für Netzwerke noch ein durchaus gängiges Mittel. Beim Thema Sicherheit war die Cracker- und Hacker-Szene noch in ihren Anfängen. Natürlich gab es gezielte Angriffe und Malware, aber der Umfang der Attacken war im Vergleich zu heute nahezu lächerlich. Eine wirklich kommerzielle Virenschreiberszene mit Schädlingen aus dem Baukasten gab es höchstens in den Phantasien der Science-Fiction-Autoren.

Dies alles sollte sich während der nächsten Jahre rapide ändern: Bereits 2004 war WLAN gang und gäbe (mit ein Grund, warum wir mit dem Service Pack 2 die WPA-Verschlüsselung fest in Windows XP verankert haben). Malware wurde aggressiver und verbreitete sich schneller. Gute Beispiele dafür sind Slammer, Blaster oder Nimda. Mit dem Aufstieg des Internets (auch dank bezahlbarer DSL-Zugänge) wurden Schwachstellen und Sicherheitslücken bald weltweit ausführlich analysiert und diskutiert. Unsere Antwort darauf enthielt unter anderen verstärkten Sicherheitsfunktionen in Windows XP SP2, etwa die Einrichtung des Security Development Lifecycles sowie technische Lösungen wie Data Execution Prevention (DEP) oder Adress Space Layer Randomization (ASLR).

Windows XP wurde, auch dank seiner drei Service Packs, zu einem der erfolgreichsten Betriebssysteme weltweit und ein starkes Fundament.

Warum dieser Ausflug in die Vergangenheit? Ganz einfach: Wir nehmen Abschied von Windows XP. Am 8. April 2014, also in knapp einem Jahr, wird der Support für das Betriebssystem endgültig und final eingestellt. Windows XP wird dann fast das unglaubliche Alter von 13 Jahren erreicht haben. Welche andere Hardwarekomponente oder welche Software in Ihrem Rechner sind so alt und noch tagtäglich in Gebrauch?

Es stimmt: Microsoft hat das Supportende bereits mehrfach angekündigt und dann das finale Datum doch wieder verschoben. Diesmal ist es uns ernst: Mit Windows 7 und Windows 8 sind bereits Enkel und Urenkel am Start. Beide Betriebssysteme sind ausgereift und deutlich besser auf die aktuellen Anforderungen zugeschnitten. Seien es moderne Grafikfunktionen mit DirectX 11, schnelle externe Speichermedien mit USB 3.0 oder eine Verschlüsselung von sensiblen Daten mit Hilfe von Bitlocker. Auch die 64-Bit-Versionen (und damit die Unterstützung für mehr als 4 GByte Arbeitsspeicher) sind dem Windows-XP-Pendant deutlich überlegen.

Natürlich bedeutet vor allem für Unternehmen das Ende eines Betriebssystems eine enorme Umstellung. Für Microsoft war das sicher mit ein Grund, warum wir Windows XP lange über sein eigentlich geplantes Auslaufen weiterhin mit technischem Support und Updates unterstützt haben. Nachdem aber jedes System, das innerhalb der letzten drei Jahre gekauft wurde, leistungsfähig genug für Windows 7 und wahrscheinlich auch Windows 8 ist, sollte zumindest die Hardware keine Schwierigkeiten beim Umstieg machen. Probieren Sie es aus: Tools wie der Windows 7 Upgrade Advisor sagen Ihnen genau, ob Sie ihr aktuelles System aktualisieren können – und melden mögliche Probleme, die beim Upgrade auftreten können.

Ein weiterer wichtiger Punkte: Wir lassen Unternehmen und Privatanwender beim Umstieg nicht allein, im Gegenteil. Wir bieten eine umfangreiche Sammlung an Hilfen an, die sich mit dem Wechsel von Windows XP auf ein moderneres Betriebssystem beschäftigen. Unter anderem haben wir für Sie diese Dokumente und Tools vorbereitet:

Damit endet unsere Toolsammlung noch nicht. Wer zwar eigentlich umsteigen möchte, aber partout Windows XP und den IE 6 – den wir übrigens am liebsten morgen aus dem Netz verbannen würden – benötigt, für den haben wir eine Lösung parat: den Windows XP Modus. Dieser integriert eine virtuelle Maschine mit Windows XP in Windows 7. Das klappt enorm gut und ist vor allem transparent für den Nutzer. Das bedeutet, dass beispielsweise eine Anwendung unter Windows XP gestartet werden kann und dann direkt im Windows 7 Desktop erscheint – ohne dass die komplette Windows XP Umgebung eingeblendet wird. Dazu gibt es zahlreiche Virtualisierungslösungen, etwa unseren eigenen Hyper-V-Server und Client (auch in Windows 8 Pro und Enterprise enthalten).

Wer vor allem die älteren Browser benötigt, beispielsweise um Web-Applikationen auch für frühere Versionen des Internet Explorer fit zu machen, dem rate ich zu unseren Internet Explorer Application Compatibility VPC Images. Hinter diesem, zugegeben etwas sperrigen, Namen verstecken sich mehrere Images für unsere Virtualisierungslösung Virtual PC. Auf der Website stellen wir einen IE6 auf Windows XP, einen IE 7 auf Windows Vista, sowie zwei Versionen von Windows 7, einmal mit dem IE8, einmal mit dem IE9 kostenlos im VHD-Format zum Download, um Entwicklern bei Tests zu helfen.

Gastbeitrag von Michael Kranawetter, Chief Security Advisor (CSA) bei Microsoft in Deutschland. In seinem eigenen Blog veröffentlicht Michael alles Wissenswerte rund um Schwachstellen in Microsoft-Produkten und die veröffentlichten Softwareupdates.     

 


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