Schneejacke einpacken, Sonnenbrille vergessen und ab zum Flughafen. So ging es für mich letzte Woche von Berlin aus in den Süden Deutschlands – mit einem Ziel: Das Trainingscamp der deutschen Special Olympics Schneeschuhläufer in Inzell, im Chiemgau. Auf diesen Besuch habe ich mich wirklich sehr gefreut: Berge, Schnee, hochmotivierte Athleten – das klang nach einer klasse Mischung und das Wochenende hat meine Erwartungen auf vielen Ebenen übertroffen.
Aber von Anfang an.
Der @hermsfarm und ich sind in den Schnee gefahren. Und dieses Wochenende trainieren wir mit der @specialolympics-Mannschaft der Schneeschuhläufer. Bei @microsoftdeutschland kann man das ganze Spektakel auch mitverfolgen!
❄️ #gemeinsamstark #empowering #heartbeatfortheworld
@rice_nelson
Ich habe Markus Herrmann, mit dem ich schon einige spannende Touren bestritten habe, mit eingepackt und dann ging es los. Flieger nach München und weiter mit dem Auto in Richtung Berge. Spätestens am verschneiten Chiemsee hat sich das Hauptstadtkind in mir gefragt, warum ich eigentlich nicht viel öfters ein Wochenende dazu nutze, um mal raus in die Natur zu fahren. Und mit jedem Kilometer wird es besser: Die Alpen bauen sich langsam vor uns auf, der Himmel ist strahlend blau – wow.
In Inzell lernen wir mit Martina Steinhäußer und Björn von Borstel zwei der drei nationalen Koordinatoren kennen. Sie führen uns in die Welt des Schneeschuhlaufens ein, erklären uns, wie sie Technologie von Microsoft nutzen und geben uns einen spannenden Überblick zu den Special Olympics. Ihre Mannschaft, die später Uwe Syksch als dritter Coach komplettiert, besteht aus acht Athleten mit geistiger oder Mehrfach-Behinderung. Bevor wir uns das erste Mal mit den Jungs und Mädels treffen, frage ich mich ein wenig, wie ich mich am besten verhalten soll. Ich möchte sie wertschätzen, aber auch nicht überfordern – viele Gedanken, die dann doch alle umsonst waren. Denn als wir ins Mannschaftshotel kommen, gibt es gleich ein High-Five von Anton Grotz, der mich mit seinem herrlich bayrischen Akzent und einem lockeren Spruch begrüßt und Daniel Weinert möchte als erstes wissen, was mein Lieblingsverein im Fußball ist – Inklusion kann so einfach sein. Nachdem wir uns kurz vorgestellt haben, geht es dann auch gleich in den Schnee.
Eine Mission, die verbindet: @microsoft ist weltweiter Technologie-Partner der @specialolympics. @marvin_ronsdorf und @hermsfarm sind dieses Wochenende zu Besuch im Trainingslager der deutschen Schneeschuhläufer und nehmen euch morgen mit in die Berge
Unter Flutlicht schnallen wir uns zum ersten Mal die Schneeschuhe unter die Füße und laufen uns warm. Danach wird gesprintet und die Spikes fressen sich durch den frischen Pulverschnee. „Ich bin noch nie auf Englisch gestartet.“ höre ich einen unserer Athleten murmeln und merke, zu wie viel Aufregung ein solches Detail führt. Aber das Training lohnt sich. Während einige am Anfang schon bei „racers ready“ gestartet sind, wird die Reaktionsgeschwindigkeit nach dem Startschuss am Ende immer besser – der Start bei den World Winter Games im März in Österreich ist also schon einmal kein Problem. Es wird dunkler, die Kräfte schwinden und die Sonne geht unter.
Samstag, blauer Himmel aber noch -8° Celsius. Kein Problem, denn wir sind gut eingepackt. Die High-Fives klappen noch besser als am Tag zuvor und heute steht richtig Action auf dem Programm: Sprints, Staffeltraining und Dauerlauf. Dafür hat Coach Uwe bereits eine 400m-Runde und eine Sprintstrecke abgesteckt.
Die Zeiten speichert Björn direkt über sein Surface Pro 4 in der Microsoft Cloud und hat so die Leistungsdaten seiner Schützlinge stets im Blick – und im weltweiten Vergleich. Wer wird schneller und wer lag beim Heimtraining zu sehr auf der faulen Haut? Dem Coach entgeht davon nichts. Und wie sieht so ein Sprint mit Schneeschuhen nun aus? Bitte sehr:
Die Athleten der @specialolympics legen beim Schneeschuhlaufen Distanzen zwischen 25 Metern und 10 Kilometern zurück. Unter dem Motto #heartbeatfortheworld finden die World Winter Games – @austria2017 – 14.-25. März 2017 in Schladming statt.
Zur Einordnung: Ich laufe Halbmarathon, kann durchaus gut sprinten und trotzdem schlägt mich Schneeschuh-Athlet Markus Protte, der auch den Sprint im Video gewinnt. Ich muss immer schmunzeln, wenn ich sehe, dass er am Ende etwas austrabt, wenn er, genau wie Usain Bolt, einige Meter vor der Ziellinie bereits genügend Vorsprung hat. Nach vielen Sprints, stärken wir uns alle im Forsthaus Adlgaß, das direkt neben der Strecke liegt und danach steht noch etwas Abwechslung auf dem Programm: rodeln.
Kaum den germknödel gegessen, schon gibt’s eine rodelpause. so gefällt mir das! auch wenn team marventina allen davon gefahren ist. #specialolympics #gemeinsamstark #thermohermo
Ich bilde mit Valentina Beck ein Team, lege meine zweite Trainingseinheit damit ein, dass ich sie auf dem Schlitten den ganzen Berg hochziehe und dann geht es zu zweit in Höchstgeschwindigkeit wieder ins Tal. Unser Rodel-Trip hat Valentina dabei übrigens so viel Spaß gemacht, dass sie sich bei den Trainingsläufen am Nachmittag kurzer Hand weggeschlichen hat, um noch eine Runde allein zu fahren. Aber das kann man mit Martina & Co. natürlich nicht so einfach machen und so wartet unten am Berg schon ein Empfangskomitee auf unsere Ausreißerin.
Mit @MicrosoftDE bei den @SpecialOlympics-Schneeschuhläufern: Danke, dass du uns deinen Sport gezeigt hast, Anton! #gemeinsamstark pic.twitter.com/tzNdZe4VRW
— Marvin Ronsdorf (@Marvin_Ronsdorf) 28. Januar 2017
Markus und ich bekommen noch einmal Einzeltraining von Anton und so langsam lassen bei allen Beteiligten die Kräfte nach. Noch ein paar Runden für die Athleten, die bei den World Winter Games auch längere Distanzen laufen und dann ist Schluss. Unsere Schneeschuhläufer bilden noch einmal einen Kreis und mit einer Extraportion Teamgeist wird der Tag beendet.
Am nächsten Morgen sagen wir vorerst „Auf Wiedersehen“. Denn wir verraten, dass wir uns schon in einigen Wochen wiedersehen, verschicken Fotos und zum Abschluss gibt es noch ein High-Five mit Valentina, das Bestnoten verdient. Dann war das Wochenende auch schon vorbei. Ich habe viele tolle Menschen treffen dürfen, die mit enormer Begeisterung und einem großen Herzen alles für ihren Sport geben. Dass dies überhaupt klappt, verdanken wir den Coaches, welche komplett ehrenamtlich agieren. Vor all der Zeit und dem Herzblut, das die Drei investieren kann ich nur meinen Hut ziehen und bin froh, dass es neben einem solch fantastischem Engagement Partner wie Microsoft gibt, die die Arbeit von Special Olympics unterstützen.
Bei bester Höhensonne geht das #gemeinsamstark-Trainingswochenende der @specialolympics-Schneeschuhläufer zu Ende. Auf ein Wiedersehen bei @austria2017.
Markus Herrmann und ich freuen uns jedenfalls schon, wenn wir „unsere Crew“ bei den World Winter Games im März in Österreich wiedersehen. Bis dahin bleiben wir #gemeinsamstark!
Ein Gastbeitrag von Marvin Ronsdorf
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