Logbucheintrag 171113:
Die Prognosen über das bevorstehende Wachstum im Internet of Things überschlagen sich:
Bis zum Jahr 2020, so sagt es die Gartner Group voraus, werden 20 Milliarden „Dinge“ über einen Internet-Anschluss verfügen. Bis zum Ende dieses Jahres sollen bereits 8,4 Milliarden Maschinen, Sensoren und Aktoren über das Internet untereinander oder mit einem Digital Hub kommunizieren. Dafür werden Unternehmen weltweit rund zwei Billionen Dollar ausgegeben haben.
Das Marktforschungsunternehmen Research Nester hingegen sieht den IoT-Markt bei „lediglich“ 724 Milliarden Dollar im Jahr 2023 und unterstellt dabei eine jährliche Wachstumsrate von gut 13 Prozent.
Andere Prognosen zeigen, dass alleine in den kommenden Wochen Projektentscheidungen über ein Volumen von sechs Milliarden Dollar getroffen werden.
Dass die Prognosen so weit auseinander liegen, ist kein Wunder – oft werden IoT-Äpfel mit Cloud-Birnen verglichen. Zu einem voll ausgebauten Projekt rund um das Internet der Dinge sind nämlich Produkte und Dienstleistungen aus drei grundsätzlich unterschiedlichen Segmenten erforderlich: Zählt man die Komponenten mit in die Projektkosten, dann explodieren die Zahlen naturgemäß. Allein die 8,4 Milliarden Endgeräte, die in diesem Jahr im Einsatz sein sollen, repräsentieren schon ein Kaufvolumen von 100 Milliarden Dollar. Hinzu kommen aber Server für die Digital Hubs und Integrations-Plattformen sowie Konnektoren für die Vernetzung.
Aber noch spannender ist das Volumen an Software und Services, die das Internet der Dinge überhaupt erst zum Ticken bringen: Echtzeitverarbeitung, Big Data Analytics und Datenmanagement, Infrastrukturen für das Management der Netzbandbreite, für die Sicherheit und nicht zuletzt für die fortlaufende Überwachung dieser gigantischen Netzwerke stellen einen Multimilliardenmarkt dar.
Und schließlich müssen die Unternehmenslösungen – vor allem in den IoT-affinen Branchen Consumer Electronics, industrielle Fertigung, Transport und Logistik, Gesundheitswesen und Handel – an die neue Datenflut und die damit verbundenen Geschäftsprozesse angepasst werden.
Auf der DPK in Leipzig haben wir mit dem IoT Preday gezeigt, wie Microsoft und Partner an dieser dynamischen Entwicklung teilhaben können. Uns steht ein beliebig großer Markt bevor, der nur durch uns selbst begrenzt ist. Und in der Tat: Weder Microsoft noch unsere Marktbegleiter verfügen über die notwendigen Kapazitäten, um diesen gigantischen Markt überhaupt bedienen zu können. Wir brauchen Partner, um diese Bedarfe zu decken. Ja, mehr noch: wir wissen schon heute, dass die Partner, mit denen wir heute im IoT-Markt aktiv sind, ihre Kapazitäten massiv ausweiten müssen, wenn wir unseren Anteil am Kuchen herausschneiden wollen.
Das ist eine Riesenchance für die 64.000 Partner, die bereits mit Microsoft in der Cloud aktiv sind und die angesichts einer praktisch ungedeckten Nachfrage ihr Geschäft nach Belieben ausweiten könnten. Das Internet der Dinge ist aber auch für viele neue Partner ein ideales Betätigungsfeld, um schnell einen Return on Invest zu erzielen. Es lohnt sich, auf Microsoft Azure und das Cloud Paradigma aufzusteigen. Es lohnt sich übrigens schon deshalb, weil das Ökosystem um Microsoft für Partner deutlich transparenter und stärker auf Kooperationen untereinander ausgelegt ist als etwa beim derzeit größte Partner-Ökosystem in der Cloud. Denn auch in der Cloud gilt für Microsoft: „Partner first“!
Dabei sind IoT-Projekte Langfristaufgaben, die typischerweise zwischen 12 und 24 Monate Laufzeit benötigen. Sie garantieren also eine hohe Kundenbindung und lukrative Anschlussprojekte. Und mehr noch: gerade weil in IoT-Projekten viele Disziplinen zusammenkommen, sind Partnerschaften unter hochspezialisierten Anbietern die typische Angebotsform. Gerade für Neueinsteiger ist das ein Vorteil. Sie können sich als Lieferant in einer „Arge“ ganz allmählich mit den Herausforderungen im Internet der Dinge vertraut machen.
Es ist, als würden wir gerade erst mit dem Internet und Cloud Computing beginnen. Wenn in drei Jahren laut Gartner 20 Milliarden „Dinge“ im Web Daten austauschen, werden wir in allen Disziplinen an unsere Grenzen gehen müssen – vom Netzausbau über Anwendungsentwicklung. Kaum eine Aktivität in den kommenden Jahren hat so viel disruptives Potential. Wir haben es in der Hand, den Markt zu verändern. Das Internet der Dinge ist eben auch das Internet der Dollars.