Logbucheintrag 180129:
Ob früher alles besser war, sei mal dahingestellt. Aber sicher war früher alles anders. Da hießen zum Beispiel die favorisierten Berufsbilder: Lokomotivführer, Feuerwehrmann und Bauarbeiter. Später wollten alle Betriebswirtschaft studieren oder Informatik. Dann, nach der Jahrtausendwende hieß es: „Irgendwas mit Marketing“ oder „Irgendwas mit Medien“. Morgen dürfte die Antwort auf die klassische Oma-Frage, „Was willst du denn später einmal werden?“, lauten: Data Scientist oder Machine Learning Engineer oder Distributed Algorithms Developer.
Schon heute jedenfalls jagen die Head Hunters verzweifelt hinter den Hochqualifizierten her, die dabei helfen sollen, möglichst hohen Mehrwert aus Systemen der künstlichen Intelligenz zu schöpfen. Datenanalyse, Mustererkennung, Entscheidungsunterstützung, Sprachsteuerung, Robotics und Automation sind gegenwärtig die Schwerpunktbereiche, in denen Unternehmen KI-Software verwenden. Und auch wenn man sich nicht gleich ein komplettes Jobprofil unter den neuen Jobbezeichnungen vorstellen kann - der Arbeitsmarkt ist bereits leergefegt, bevor überhaupt ein richtiger Bedarf entstanden ist.
Kein Wunder also, dass die Gehälter für die neuen AI-Berufe explodieren. Eine Viertelmillion Dollar Jahresgehalt für einen Data Scientist ist im Silicon Valley schon keine Seltenheit mehr. Und auch hierzulande stehen Konzerne und mittelständische Unternehmen bereits im engen Wettbewerb um den Skill der Zukunft. Immer häufiger entscheiden sich die HR-Abteilungen dafür, das austarierte Gehaltsniveau zugunsten eines KI-Spezialisten auszuhebeln. Das ist ein untrügliches Zeichen dafür, dass Unternehmen im KI-Einsatz inzwischen große Benefits fürs Geschäft sehen.
Dabei sind es vor allem die Unternehmensbereiche Kundenkommunikation und automatisierte Produktion, in denen sowohl Kosteneinsparungen als auch Umsatzwachstum durch KI erwartet werden. Wer hier als Microsoft Partner zusätzlichen Skill rund um Azure und KI-Services aufbaut, sichert sich ein starkes Wachstumsfeld für die Zukunft. Denn der Bedarf an Fachkräften in diesem Gebiet wird auf lange Sicht nicht gedeckt werden können.
2,3 Millionen neue Jobs sollen in den kommenden drei Jahren weltweit durch KI entstehen, schätzen die Analysten der Gartner Group. Zwar werden durch die KI-gestützte Automatisierung gleichzeitig rund 1,8 Millionen Jobs verlorengehen, doch sieht Gartner auch langfristig einen positiven Saldo aus Job-Creation und Stellenabbau. Hinzu kommt, dass nach Ansicht der Analysten in den nächsten fünf Jahren ein Mehrwert in Höhe von 2,9 Billionen Dollar entstehen wird. Und KI-Systeme werden durch die Übernahme von Routineaufgaben rund 6,2 Milliarden Stunden Arbeitszeit freigeschaufelt haben.
Voraussetzung für die sinnvolle Nutzung von KI-Services ist freilich die Digitalisierung der Geschäftsprozesse. Und die geht wiederum nicht ohne eine mindestens teilweise Migration in die Cloud. Wer also als Microsoft-Partner und Kunde auf die Azure-Plattform setzt, hat sich den Zugang zu den drei wichtigsten Wachstumsfeldern der kommenden Zeit verschafft. Wer jetzt seine Mitarbeiter in Richtung Cloud-Computing, Digital Management und KI-Training qualifiziert, sichert sich einen unschätzbaren Wettbewerbsvorteil.
Das Thema künstliche Intelligenz dominierte übrigens auch den Weltwirtschaftsgipfel in Davos. Nahezu alle Regierungschefs und Unternehmer sprachen die Auswirkungen von KI auf die Arbeitswelt an. Dabei zeigte sich, dass nicht allein wenig qualifizierte Aufgaben wegfallen können. Je stärker KI-Systeme für die Entscheidungsunterstützung herangezogen werden, umso stärker werden auch Management-Aufgaben obsolet. Schlankere Hierarchien und agile Unternehmen dürften die Folge sein. Auch daraus entsteht ein Mehrwert – und ein gigantischer Beratermarkt.
Denn es wird nicht allein darum gehen, KI-Systeme zu installieren. Rund 90 Prozent des Aufwands wird dafür benötigt, KI-Systeme „anzulernen“ und die verfügbaren Daten richtig zu aggregieren. Deshalb arbeitet Microsoft auch an KI-Systemen, die KI-Systeme optimieren können. Mittelfristig soll damit die Anlernphase von lernenden Maschinen halbiert werden können.
Damit zeigt sich, dass auch die Installation von KI-Systemen immer günstiger wird und damit auch für kleinere Unternehmen erschwinglich sein wird. Doch je breiter der Markt, desto größer wird der Bedarf an Skill. Wer jetzt in KI-Wissen investiert, erntet morgen Markt-Macht.